Nachbericht zum Fachkongress am 13. Mai 2019
Was wollen eigentlich die Kinder?
Zu viele Aufgaben und strukturelle Rahmenbedingungen lassen uns Bezugspersonen in der Kindertagesbetreuung den eigentlichen Kern unseres Berufs so manches mal aus den Augen verlieren… Was brauchen und wollen die Kinder?
Auf dem Fachkongress des Dachverbands der Eltern-Kind-Initiativen e.V. wollten wir genau dieser Frage mal auf den Grund gehen. Wir haben uns vorgenommen im Vorfeld besonders bewusst und genau hin zu sehen, um selbst bei den Kleinsten in der Krippe herauszufinden, was sie sich wünschen, was sie brauchen und wie wir sie in der Kita dabei unterstützen können.
Nach dem Ankommen und Begrüßen durch den Vorstand des Dachverbands und dem dritten Bürgermeister der Stadt Augsburg Dr.Stefan Kiefer gab es nun also Impulsreferate aus verschiedenen Elterninitiativen Augsburgs. Carmen Ciancio erläuterte uns anhand von Filmsequenzen und Bildern, was sie beobachten konnte und wo die Bedarfe der Krippenkinder zu sehen sind. Bei den großen Kindern konnten die Kolleginnen vom Kindernest schon konkret nachfragen und spannende Ergebnisse in Interviews festhalten. Und auch aus der Mittagsbetreuung an der Wittelsbacher Grundschule kamen spannende Erkenntnisse beim Philosophieren mit Kindern an den Tag. Ein Thema das beispielweise fast immer angesprochen wurde, war das Essen; Kinder möchten gerne mehr selbst bestimmen, wann sie was mit wem wie lange essen. Dann folgte eine kleine Auflockerung mit der Künstlerin Ingrid Hausl.
Jetzt waren wir alle aufgelockert und konnten konzentriert dem Fachvortrag von Frau Dr. Regina Remsperger-Kehm lauschen. Sie befasste sich mit dem Thema : „Gute Kindheit in der Kita? Pädagogische Qualität aus Kindersicht“ So erläuterte sie uns, dass das Wohlbefinden von Kindern, nach den Grundbedürfnissen auch an Faktoren, wie Zughörigkeit, Angenommensein, Anerkennung und Selbstvertrauen hängt.
Auf die Frage, was Kinder sich wünschen, lieferte Frau Remsperger-Kehm uns auch eine Antwort:
Kinder wollen freie Zeit für kreatives Spiel.
Sie machte uns darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Kinder als Qualitätsexperten zu hören und das pädagogische Handeln darauf auszurichten.
Jetzt war eine Mittagspause zur Stärkung bitter nötig. Hier begannen schon die Unterhaltungen und Diskussionen über das gerade Gehörte. Und nach der Mittagspause wurden diese in Diskussionsräumen weiter geführt. Hier konnte man viele Praxisbeispiele hören und sich mit Kolleginnen und Kollegen über die neuen Impulse austauschen.
Es war ein rundum gelungener Tag an welchem wir gemeinsam versucht haben, die Welt der Kita auch mal durch die Augen der Kinder zu sehen.
Der Besucher aus dem Norden zum Fachkongres
(Thomas Strzalka) Ich, Thomas, hatte die Gelegenheit ein Teil des Fachkongresses sein zu dürfen. Aber ich fragte mich schon wie wird das sein? Persönliche Bezüge habe ich keine zu Augsburg. Doch das Thema treib mich schon lange um. Meine Frage konnte ich sehr schnell vergessen. Ich wurde toll aufgenommen und konnte gleich Zugang zu den KollegInnen finden. Es gab sie, diese besondere Haltung zu unserem Beruf/ unserer Berufung, die einfach gleich verbindet. Etwas was mich immer wieder für diese Form der Arbeit begeistert. Halt wirklich ein toller Haufen von interessanten Menschen. Doch ich wollte ja was zum Fachkongress schreiben….. Was soll ich sagen. Mehr als nur eine gelungene Veranstaltung aus Input, Tempo, Innehalten und Austausch. Richtig toll. Beispiele aus der Praxis von Kolleginnen vor Ort zu bekommen.
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